Pflanzen als Therapie

Gartentherapie

Als bei der IGGT  registrierte Gartentherapeutin wende ich die Welt der Pflanzen als unterstützendes Medium in der therapeutischen Arbeit an.

Gartentherapie ist ein gesteuerter Prozess, in welchem Pflanzen und Gartenaktivitäten gezielt dazu verwendet werden, das soziale, psychische und körperliche Wohlbefinden von Menschen zu stärken.

Pflanzen wirken sich positiv auf das physische und psychische Wohlbefinden von Menschen aus. Die Gartentherapie nutzt diese wohltuenden Effekte gezielt. Mithilfe von verschiedenen Pflanzen werden alle fünf Sinne angeregt. Dabei werden neue Erfahrungen gemacht oder vergessen geglaubte Erinnerungen geweckt.

Die Gartentherapie findet im Atelier, draussen in der Natur oder bei ihnen zu Hause statt und kann mit der Kunsttherapie verbunden werden.

Waldbaden – Shinrin-Yoku

Eine weitere gartentherapeutische Möglichkeit ist das Waldbaden (Shinrin-Yoku). Shinrin-Yoku bedeutet auf japanisch Wald(luft)bad und gilt in Japan als Medizin. Dort wurde diese Art der Gesundheitsförderung bereits in den Achtzigerjahren durch das Landwirtschaftsministerium eingeführt und wissenschaftlich untersucht. Unterdessen werden an japanischen Universitäten fachärztliche Spezialisierungen in Waldmedizin angeboten.

An der Nippon Medical School in Tokyo hat der Mediziner Qing Li nachgewiesen, dass der Kontakt mit Terpenen (chemische Verbindungen in vielen Pflanzen, diese sind für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich) unser Immunsystem stärken und antikarzinogen wirken kann. Diese sekundären Pflanzenstoffe kommen im Wald, hauptsächlich in Nadelwäldern, in hoher Konzentration vor. Der Kontakt mit den Terpenen führt zu einer signifikanten Steigerung der natürlichen Killerzellen. Nach einem Tag im Wald sollen diese bis zu 50 Prozent erhöht sein. Ebenfalls schützt die Waldluft durch eine vermehrte Produktion der Herzschutzsubstanz DHEA vor koronarer Herzkrankheit und Herzinfarkt.

Neben der Waldluft geht es auch um die Wahrnehmung der Bäume und den Kontakt zu den Pflanzen. 1983 erschien eine Studie des schwedischen Gesundheitswissenschaftlers Roger Ulrich, die aufzeigte, dass allein der Ausblick aus einem Krankenhausfenster auf einen Baum dazu führt, dass Patientinnen und Patienten nach Operationen schneller gesund werden. Ebenfalls benötigen sie weniger Schmerzmittel im Vergleich zu Personen, die an eine Wand blicken.